PORTRAIT von Joachim Baldauf
Meine Arbeitsweise wird sehr viel über meine Anfänge in der Fotografie und mein Kamerasystem bestimmt. Ich habe fotografieren zuerst in Eigenregie gelernt und habe mich nach ein paar Jahren Assistenzzeit selbstständig gemacht.
Aus dieser Zeit hat sich mein Gespür für Locations und Timing entwickelt, das bei meinen Shootings eine sehr wichtige Rolle spielt. Die Planung von Tagesabläufen und Zeitpunkten an Locations ist für mich essentiell. Am liebsten ist mir Locations ausführlich im Vorfeld zu besichtigen um Tageszeiten, Licht, Anfahrt und Logistik einschätzen zu können. Meine Ideen zu den Bildern entstehen so schon Vorab, wodurch man bei der Umsetzung frei für weitere Entwicklungen und Anregungen sein kann.
Meine Bildsprache habe ich sehr bewusst mit einer Leica Messsucher Kamera entwickelt da man immer ein weites Sichtfeld hat und nicht durchs Objektiv schaut. Man bekommt denke ich eine andere Wahrnehmung seiner Szenerie. Die eigene Vorstellungskraft ist auf eine andere Art gefordert.
Meinen Bildaufbau würde ich als grafisch und spontan bezeichnen. Hinter der Kamera bin ich immer in Bewegung, ohne statische Verbindung und nah an meinem Motiv. Oft fange ich mit den Postkarten an, Bilder auf denen viel zu sehen ist oder die sogenannten Keyvisuals. Danach arbeite ich mich näher ran, wechsle oft die Optik und versuche alternative Winkel und ungewöhnliche Bildaufbauten zu bekommen.